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#35 Sexarbeit und Migration in Österreich

Ein Interview mit 2 Mitarbeiter*innen der NGO Maiz, die sich für die Rechte von Sexarbeiter*innen in Österreich einsetzen


„Wir betrachten Sexarbeit als eine Strategie der Selbstermächtigung und auch eine Möglichkeit ökonomische Unabhängigkeit zu haben.“

Heute bin ich bei maiz.
Der Verin maiz ist ein autonomes Zentrum von und für Migrant*innen in Linz.

Ein zentraler Arbeitsbereich von maiz ist die Zusammenarbeit mit Migrant*innen, die in der Sexarbeit tätig sind. Deshalb geht es heute auch um den Schwerpunkt „Sex and Work“.

In Oberösterreich sind in etwa 90% der Sexarbeiter*innen Migrant*innen. Sie sind immer wieder einer mehrfachen Diskriminierung ausgesetzt: aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts und ihrer Tätigkeit.

maiz setzt sich für die Anerkennung von Sexarbeit als Erwerbsarbeit ein und kämpft somit gegen die Stigmatisierung, Diskriminierung und Kriminalisierung von Personen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten.

Die Selbstermächtigung von Migrant*innen in der Sexarbeit steht hier als höchste Priorität auf der Agenda. Dafür bietet dieser Bereich bei maiz kostenlose, niederschwellige und anonyme Beratung, Begleitung und Information für jene Sexarbeiter*innen an.

„Wir möchten sichtbar machen, wie rassistisch die Gesellschaft ist, und nicht nur gegenüber Sexarbeiter*innen, sondern auch gegen Migrant*innen.“

 

Heute werde ich mich mit den 2 Mitarbeiter*innen und Expert*innen von maiz – mit Letícia & Pauli – über Sexarbeit in Österreich unterhalten;

  • Was ist Sexarbeit eigentlich?
  • Wie wird es in Österreich geregelt?
  • Und was sind nach wie vor prägende Stigmata und Mythen, rund um dieses Thema, die endlich aufgebrochen werden sollen?
  • Wir sprechen über den Wert der Arbeit – was verstehen wir eigentlich unter Arbeit?
  • Und natürlich werden wir auch auf die Corona Situation eingehen – eine Gruppe, die komplett vergessen wurde.

Ja, es ist leider nach wie vor ein heikles Thema und mir ist die Verantwortung bewusst, dass ich daraus eine gute, sensible Sendung dazu gestalten möchte.

Eines also vorweg: das Interview ist & bleibt unvollständig! Diesen Anspruch zu erfüllen, die ganze Bandbreite an Themen rund um die Sexarbeit abzudecken, ist utopisch.

Für euch also ganz wichtig zu wissen ist, dass wir nur ein paar wenige Bereiche anreißen konnten und es noch viel mehr in die Tiefe gehen sollte. Deshalb hat mir Pauli eine Linkliste mit Empfehlungen geschickt, von Sexarbeitenden und Menschen, die sich kritisch und solidarisch mit dem Thema auseinandersetzen:

„Wir möchten sichtbar machen, wie rassistisch die Gesellschaft ist, und nicht nur gegenüber Sexarbeiter*innen, sondern auch gegen Migrant*innen.“

Für die weitere Recherche:

Zum Lesen:

Zum Hören:

Vorträge:

Blogs

Sexarbeitende auf Youtube:


Kontaktdaten – maiz:

 

„Es ist den allerwenigsten Menschen gegeben, Arbeit als Selbstverwirklichung zu machen.
Das ist einfach ein sehr, sehr hohes Privileg.
Es wird aber meistens nur in der Sexarbeit darüber gesprochen. Und wir müssen Sexarbeit als Arbeit anerkennen, genau wie andere Berufe auch, um sie dann kritisch bewerten zu können.“